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AlpenRebellen

AlpenRebellen
Web: http://www.alpenrebellen.at 
Mail: hauptquartier@alpenrebellen.at 

(aktueller Stand - Januar 2006)


Wilde Hund' san's scho, diese AlpenRebellen. Den Aufstand wider den musikalischen Einheitsstaat proben die sechs gestandenen Mannsbilder aus der Steiermark seit nunmehr elf Jahren. Und sie bellen, was das Zeug hält.

Doch zum Glück halten sie es dabei mit der alten Volksweisheit: Wirklich beißen tun sie nicht. Nur a bisserl in die Wadln zwicken.

Harte Schale, weicher Kern. Kein Zweifel, auch Rebellen haben ein Herz. Und sie zeigen es freimütig.

Auf ihrem neuesten Album "Ganz oder gar net", wiederum produziert von Hermann Weindorf, überraschen die krachledernen Burschen mit gefühlvollen Balladen. Und noch eine Überraschung haben die AlpenRebellen für ihre Fans: Ihre neuen Nummern kommen deutlich volkstümlicher daher als bisher. Nein, den Schneid haben sich die nimmermüden Streiter für eine moderne alpenländische Musik nicht abkaufen lassen. Die Titel ihrer aktuellen Produktion wirken nur erdiger, bodenständiger, ursprünglicher.

Vielleicht gerade deshalb besitzen die Lieder der brandneuen CD eine so ungeheure Kraft. Vor allem die Balladen gehen tief. Weil sie nicht auf Schlager getrimmt sind. Die meisten Gruppen zwischen Alpen und Waterkant schwimmen längst auf dieser Welle.

Nicht so die AlpenRebellen. "Wir sind halt in gewisser Hinsicht stur, eben echte Steirer," sagen die Musiker wie aus einem Munde. Als Entschuldigung ist das übrigens nicht gemeint. Schon eher als künstlerisches Glaubensbekenntnis.

Apropos Bekenntnis: Die aktuelle Produktion ist zugleich eine Standortbestimmung, die Sänger Witsch mit dem Titel "Dass wir Steirer san" auf den Punkt bringt. Authentischer geht's nicht, denn Text und Musik stammen aus seiner Feder. "Wir wissen ganz genau, woher wir kemman, und des is wahrlich koa Dreck" bezeugt der Front-Rebell seine Liebe zur Heimat mit Worten, die so rau und urwüchsig sind wie die steirischen Berge, an Deutlichkeit jedoch nichts vermissen lassen.

Vierzehn Titel haben die AlpenRebellen auf ihren aktuellen Tonträger "Ganz oder gar net" gepackt - jeder für sich erzählt eine Geschichte. Lieder, bei denen es sich lohnt, genauer hinzuhören. Viele sprühen vor Wortwitz, andere kommen echt steirisch - will heißen ungefiltert - über die Boxen. Für alle aber gilt die erprobte Devise der alpenländischen Powertruppe: Immer voll drauf!

Fröhliche Ländler und rockig aufgepeppte Polkas ("Zwölfi Läuten", "Goiserer und Stöckelschuh", "So a Jahr in den Bergen") wechseln sich auf dem Album ab mit ebenso kraftvollen Gute-Laune-Songs ("Der Seppi und die Peppi", "Die schönsten Wadln"), rhythmisch betonten Stücken ("Na und", "Ganz oder gar net", "Guat drauf") und vier wunderschönen Balladen, die von Liebe erzählen, Spaziergängen durch's Traumland am See ("Stilles Wasser"), Sehnsucht nach Sommer und Wärme ("Es riacht scho nach Sommer"), Vertrauen und Geborgenheit ("Es tuat so guat") und dem Glücksgefühl, wenn sich die Fans bei ihren Konzerten in den Armen liegen ("Warum kanns so net immer sein").

Ein Glück war's auch, dass sich 1993 Rock-Musiker und Oberkrainer erstmals gegen das volkstümliche Establishment verbündeten. Seitdem mischen die Alpen-Rebellen Hartwig (Harti) Reitmann, Willibald (Witsch) Taxacher, Manfred (Mondo) Priversek, Manfred (Manni) Mulej und die Zwillinge Kurt und Christian (Chris) Kaindlbauer die Szene mächtig auf.

Mit dem Song "Die Leut' am Land" belegen sie beim "Grand Prix der Volksmusik" 1994 den dritten Platz und landen bald darauf mit "Rock mi" ihren bisher größten Hit.

In musikalische Schubladen zwängen lassen sich die eigenwilligen Künstler nicht. "Wir sind eine Rockband mit Volksmusikelementen", stellt die Gruppe klar. "Wir machen keine Volksmusik, sondern Musik fürs Volk."

Und dem gefällt's. In jedem Alter. Bei Konzerten ist das Publikum stets bunt gemischt - und aktiv dabei. Auf rebellisch-charmante Art wird es von Anfang an zum Mitmachen "gezwungen".

Wenn die sechs Jungs dabei mit ihren konsequent live gespielten Instrumenten ("Hilfsmittelbediener haben bei uns nix verlor'n") kräftig auf die Tube drücken und die Dezibel bis zum Anschlag in die Höhe treiben, kann auch künftig so manch älterer Fan sein Hörgerät getrost eine Stufe zurückdrehen. "Unsere Freunde erwarten eben, dass wir's richtig krachen lassen!"

© Tanja Ott & Gerhard Schauppel
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