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Gunter Gabriel |
Gabriel, Gunter * Geb.: 11.06.1942
Web: http://www.gunter-gabriel.de
Mail: info@gunter-gabriel.de
Gunter Gabriel ist ‘back on boogie road’. Kamerateams filmen ihn auf seinem mitten im Hamburger Hafen liegenden Hausboot, auf dem er sein Zuhause gefunden hat. Er ist wieder gern gesehener Gast bei Talkshows und Musiksendungen. Veranstalter buchen ihn für Live-Auftritte.
Im Jahr 2002 findet sich Gunter Gabriel wieder auf der Überholspur. Für die ZDF-Gala-Sendung "Bye Bye Deutsche Mark" schreibt er den Titelsong und hat Erfolg damit.
Anlässlich des 70. Geburtstages von Johnny Cash steuert er elf deutschsprachige Songs zu einem ‘Tribute’ Album bei, die einmal mehr die Seelenverwandtschaft des ‘Asphaltphilosophen’ Gunter Gabriel mit dem Giganten der Country-Musik unterstreichen. Das bei Bear Family veröffentlichte Album lässt viele Kritikerherzen höher schlagen und Richard Weize, der Impressario des engagierten Labels gibt freimütig zu: ‘Dieser Gabriel ist der einzige deutsche Künstler, der die Countrymusik begriffen hat.’
Auch mit Kritik hat er umzugehen gelernt. Als ihn einige Medien wegen seiner Konzerte für die im Kosovo stationierten Soldaten als ‘Kriegsverherrlicher’ verteufeln, lässt es ihn kalt. "Hab ich die Soldaten dahin geschickt? Trotzdem haben wir alle für die Männer und Frauen, die dort im Auftrag der UNO den Frieden sichern, eine Fürsorgepflicht."
Mit dem pünktlich zu seinem 60. Geburtstag (mein Personalausweis muss eine Fälschung sein) wieder bei Bear Family erschienenen Album ‘Gunterwegs’ zollt er einmal mehr den Männern und Frauen Respekt, die dafür Sorge tragen, ‘dass die Räder rollen’. Es ist der Soundtrack für die Reise von Nord nach Süd sowie die von unten nach oben und umgekehrt.
Ein neues Album nach sieben Jahren, ein neues Management und den Kofferraum voller Ideen und neuer Songs markieren das Ende einer Durststrecke. Gunter Gabriel hat sein Glück wiedergefunden: ‘Wenn ich jetzt im Sonnenuntergang an meiner Reling stehe und die Silhouetten der Schiffsmasten und Containerkräne sehe, dann überkommt mich ein warmes, unbeschreiblich großes Gefühl, so unbeschreiblich, dass ich die Zeit anhalten oder besser noch, 100 Jahre drauflegen möchte. So gut gefällt mir plötzlich mein Leben und meine Welt!’
Das war nicht immer so. Sein Kindheit hatte mit Zuckerschlecken so wenig zu tun, wie das Haus Windsor mit körperlicher Arbeit. Das Geld war knapp. Mit vier verlor er seine Mutter, mit elf fast sein Leben bei einem Autounfall. Mit 14 beendet er die Volksschule, Geld verdienen, der Vater wollte das so. Er machte eine Schlosserlehre.
Aber es gab da noch etwas: den Rock´n`Roll. Seine Gitarre nahm er mit in die Fabrik, und in der Pause spielte er all die Lieder, die er im Radio gehört hatte - von Tom Dooley bis Tutti Frutti.
Doch es sollte noch zehn Jahre bis zum ersten Plattenvertrag dauern - ein schwerer Weg. Er machte alles, was Geld einbrachte, ohne dabei sein Ziel aus den Augen zu verlieren.
Er jobbte als Schweisser in Savonna, als Bierverkäufer und Maurer, Tiefbau-Hilfsarbeiter in München, als Kabelträger beim Fernsehen und als Zeitungsausträger. Als Presseassistent bei CBS-Records in Frankfurt schnupperte er erstmalig an den Schuhsohlen des Musikgeschäftes.
Angetrieben vom Willen, es seinem Vater zu beweisen, drückte er noch mal die Schulbank, machte sein Abitur nach und studierte Maschinenbau. Doch diese Strecke erwies sich als Umweg, denn er tauschte das Studium kurz vor dem Examen gegen die Hoffnung, als Songschreiber bei Hansa-Records in Berlin seinen Weg zu gehen. ‘Ich lebte zwischen Christian Anders, Marianne Rosenberg, Frank Farian und Drafi Deutscher, Boney M. und Jack White. Frank Zander und Ricky Shayne waren meine Freunde, und ich lernte sie alle kennen, von Peter Maffay, David Bowie, Udo Jürgens, Udo Lindenberg bis zu Julio Iglesias.’ Und dann schrieb er all die großen Songs, für Juliane Werding, Frank Zander und Karl Dall, für Peter Alexander, Wenke Myhre und die Schürzenjäger, für Tom Astor und Johnny Hill.
Er jettete zu Johnny Cash nach Nashville, besuchte New York, wo er am liebsten geblieben wäre, mietete sich mit einem Filmkomponisten in L.A./Hollywood ein Haus, kam nach Rio zur Einweihung eines SOS-Kinderdorfes. Er dreht für die ARD einen Reisefilm über Finnland. Er machte Kreuzfahrten über den Indischen Ozean und kurvte durch die Karibik - Nachholbedarf für die sauren Jahre.
Seine besten Jahre verlebte Gunter Gabriel in Berlin. ‘Die Stadt hat mich von Anfang an begeistert, politisiert und inspiriert. Ich wurde Berliner im Sinne von John F. Kennedy.’
Aus dem Arbeiterkind wurde einer der berühmtesten Songschreiber Deutschlands. ‘Meine Freiheit kannte keine Bremsen.’ Er wollte sich nicht bändigen lassen, denn das ‘normale Leben’ war nichts für ihn. Seine Lieder waren nicht mit der Verlogenheit des Establishments getränkt. Er sang von Arbeit, Schweiß und Tränen, von wenig Lohn und viel Frust. ‘Wer will das schon hören’, spotteten manche Neunmalkluge der Musikindustrie Anfang der 70er. Aber seine Fans liebten ihn, und es wurden immer mehr.
Er sang Duette mit Boxcar Willie, Texas und Manfred Krug, stand mit Tammy Wynette auf der Bühne im Frontier-Hotel in Las Vegas, tourte mit einer Country- & Westernshow samt seiner Helden Don Gibson und Conway Twitty durch Deutschland. Er hatte eine Menge guter Songs geschrieben und eine eigene TV-Show Anfang der 80er. Er bekam die goldene Kamera und den Fernfahrer h.c.. Alles schien in Butter. Das Geld sprudelte wie eine Flutwelle, aber sie riss ihn davon und ertränkte ihn.
So stürzte Gunter Gabriel 1984/85 ziemlich tief ab. ‘Von der Bundesliga runter in die Kreisklasse.’ Ärger und Stress verdunkelten den Sternenhimmel. Freunde nannte sie sich, Steuerberater und Bänker, die ihn betrogen hatten. Sie leiteten die Flutwelle in die eigenen Taschen um, und irgendwann war nichts mehr da. So stand unser Held aus Bünde in Westfalen plötzlich mit leeren Taschen da. ‘Mich jagten die Gläubiger, Geldeintreiber und nicht zuletzt das Finanzamt. Es wurde ernst und tragisch. Ich war hilflos und ließ den Alkohol an mich ran - ungebremst. Ich hätte mein Leben sonst nicht mehr ertragen.’ Er lebte auf der Autobahn, eine wilde Zeit im Wohnwagen. Doch es sollte nicht für immer sein. Irgendwann war er es leid, verhöhnt und ausgelacht zu werden. Es wurde ihm klar, dass ‘die Gesellschaft unerbitterlich ist. Sie machen dich fertig. Sie steinigen dich. Sie lassen dich untergehen.’
Die Musik brachte ihn wieder auf Trab, speziell seine Band, aber vor allem seine Fans. Sie wollten ihn hören. Er gab wieder Konzerte und dann kam der Mauerfall. ‘Die Wiedervereinigung war für mich ein Glücksfall. Die Menschen von Rostock bis Dresden haben mich verehrt. Das DDR Regime hatte mich geächtet, nicht nur deshalb wurde ich von den Fans geachtet. Er fand sein Selbstwertgefühl wieder. ‘Dafür bin ich allen ewig dankbar.’
Viele seiner Songs sind längst ‘Volkslieder’ im schönsten Sinn des Wortes geworden, wie HEY BOSS – ICH BRAUCH MEHR GELD, 30-Tonner Diesel, KOMM UNTER MEINE DECKE , PAPA TRINKT BIER, OHNE MOOS NIX LOS, INTERCITY LINIE NUMMER 4 oder ALLE MÄDCHEN AB 30 und nach der Wende DEUTSCHLAND IST. Sein Pulver als einer der besten deutschsprachigen Songschreiber hat Gunter Gabriel aber noch längst nicht verschossen - Gunter Gabriel ist weiter ‘Gunterwegs’.
Copyright: http://www.gunter-gabriel.de
Fanclubs
Gunter Gabriel - Fanclub c/o M. Schmelich info@leo-events.de
Autogrammadressen
Gabriel, Gunter - Management c/o Leo Events & Consulting M. Schmelich info@gunter-gabriel.de
Zuletzt geändert von admin (admin) am 18.11.2007 um 03:37
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