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Kunze, Heinz Rudolf

Kunze, Heinz Rudolf * Geb.: 30.11.1956  
   
Web: http://www.heinzrudolfkunze.de  
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(aktueller Stand - Januar 2007)


Klare Verhältnisse
Er ist eine Konstante in der deutschen Musikszene: Als Rockmusiker und Sprachkünstler, Poet und Komponist verbindet Heinz Rudolf Kunze immer wieder ungewöhnlich gute Rockmusik mit unerhört kreativer Poesie. Mit ungebrochener Produktivität und Spielfreude schaffen Kunze und Verstärkung noch einmal Klare Verhältnisse. Der Titel der neuen CD setzt Maßstäbe für das Werk. Geradlinig, ausgefeilt und unverbraucht klingt dieses Album. Die Songs können erzählen und erschüttern, packen und berühren, verstören und verzaubern. Dabei steht, singt und spielt HRK erneut an der Seite von Produzent Heiner Lürig, dem langjährigen Weggefährten aus Hannover. Die zuverlässige Band sorgt für die bewährte Verstärkung. Trotzdem klingt alles neu. Ganz nebenbei haben Heinz Rudolf Kunze und Wolfgang Stute ein „musikalisches Hörbuch“ veröffentlicht. Unplugged und ungeschützt präsentiert es einen Live-Mitschnitt aus dem legendären Sendesaal von Radio Bremen. Zwei randvolle CDs mit Texten und Liedern erschienen bereits am 1. Dezember 2006 unter dem Titel Kommando Zuversicht.

Passend zum 50. Geburtstag des Künstlers wird zudem im Januar 2007 eine weitere Biographie veröffentlicht. Kein bißchen müde geht Kunze im Frühjahr erneut auf Tournee. Auch das schafft klare Verhältnisse: Von den Bühnen deutschsprachiger Rockmusik ist HRK wohl auch in Zukunft nicht wegzudenken.

Kunze, der Rock-Poet
Angefangen hatte es recht beschaulich auf dem deutschen "Pop-Nachwuchs-Festival" in Würzburg 1980, als Kunze seine Singer/Songwriter-Fähigkeiten das erste Mal einer breiteren Öffentlichkeit vorstellte, auf einem Barhocker sitzend, nur von Klavier und akustischer Gitarre begleitet.

Der junge Germanist bekam vom Plattenkonzern WEA sofort den ersten Fünfjahresvertrag. Während Kunze heute als "Mister Deutschrock" durch die Talkshows tingelt, nannte ihn seine Plattenfirma damals noch den "Niedermacher". 1981 legten Kunze und Verstärkung das erste Album vor: Reine Nervensache. Einem größeren Publikum wurde der wortgewandte Musiker 1984 bekannt, als er mit Lola einen alten Kinks-Klassiker ins Deutsche übertrug.

Bis dahin waren vier Studioalben und ein erster Live-Mitschnitt erschienen: Eine Form von Gewalt (1982); Der schwere Mut (1983); Die Städte sehen aus wie schlafende Hunde (live 1984); Ausnahmezustand (1984). Inzwischen wußte man auch, wer Kunze war. Längst hatte er die ersten Auszeichnungen entgegengenommen: 1982 den Kleinkunstpreis "Berliner Wecker" sowie den "Willy-Dehmel-Preis" im Rahmen des SWF-Liederfestivals, 1983 den Deutschen Schallplattenpreis für Eine Form von Gewalt.

Daß der intellektuelle Rock-Poet mal so richtig in die Charts einsteigen würde, das hatten viele nicht erwartet. Doch mit Dein ist mein ganzes Herz (1985) gelang dieser Durchbruch. Mitverantwortlich für den großen Erfolg von HRK & Verstärkung zeichnet seither Lead-Gitarrist, Komponist und Produzent Heiner Lürig. Die 80er wurden erfolgsverwöhnte Jahre. Hier entstanden Kunze-Klassiker, die bis heute auch dem Nicht-Fan in den Ohren klingen: Finden Sie Mabel, Mit Leib und Seele, Alles was sie will und andere mehr. Als weiterer Preis folgte 1987 der "RTL Sonderlöwe" in der Sparte "Neues Deutsches Lied". Mit HRK war fortan im Deutsch-Rock zu rechnen. Ausgedehnte Tourneen, ausverkaufte Hallen, sichere Charts-Plazierungen.

An das Erfolgsalbum Dein ist mein ganzes Herz reihten sich in schneller Folge: Wunderkinder (1986), Deutsche singen bei der Arbeit (live 1987), Einer für alle (1988), Gute Unterhaltung (1989), Brille (1991). Allein 1987 gab es 70 Konzerte, darunter drei mit je 40.000 Besuchern in der ehemaligen DDR.

Kunze 1997 im Rückblick: "Ich habe Ende der 80er, Anfang der 90er ein so hektisches Musikerleben geführt, daß ich überhaupt nicht mehr zur Ruhe kam."

Bei alledem blieb der Streiter für intelligenten Deutschrock seinen eigenen Maßstäben treu. Auch wenn die Melodien eingängiger und die Liedstrophen knapper wurden, was die Texte anging, konnten sich Fans und Kritiker weiterhin die Finger lecken: "Wie fühlt man sich als Schnee von morgen. Als Bombe, die nicht richtig tickt. Als Teilchen ohne Masse, als Bester ohne Klasse, als Welt, die nie das Licht erblickt" (Heul mit den Wölfen, 1989).

Wie sehr sich ein Heinz Rudolf Kunze wandeln kann, bewies das Album Draufgänger 1992. HRK präsentiert hier krachenden Gitarren-Rock, deutlich beeinflußt vom düsteren Grunge der beginnenden 90er. Ein wildes, lautes, unruhiges Album, auf dem Kunze auch erstmals deutsch-deutsche Befindlichkeiten nach der Wende aufnimmt (Verraten und verkauft, Held der Arbeit).
Eine Geschichte, mit der er auch persönlich verbunden ist: Immerhin stammt seine Familie aus Guben bei Frankfurt/Oder, und Heinz Rudolf Kunze selbst wurde am 30. November 1956 im Flüchtlingslager Espelkamp geboren.

Wie immer steht seine Kunst der Deutung offen, wie immer fordert sie zur Auseinandersetzung. Wer wollte schon Lieder hören, die nur eine Botschaft haben? 1994 setzt Kunze: Macht Musik wieder stärker auf musikalische Vielfalt: Opulente Chöre, überraschende Rhythmuswechsel, sekundenlang ausschwingende Gitarren, dazu wimmernde Hammondklänge und magische Mellotron-Töne. Es ist zugleich das letzte Album mit der alten Verstärkung (Martin Huch: Gitarren; Thomas Bauer: Keyboards; Josef Kappl: Bass; Peter Miklis: Drums), vielleicht Schlußpunkt einer Epoche, die mit Dein ist mein ganzes Herz begonnen hatte.

Das Jahr 1996 markiert einen Einschnitt. Kunze unterzieht sich seinem Album Richter-Skala einer musikalischen Frischzellenkur: Neben Heiner Lürig (Gitarren) bilden von nun an Raoul Walton (Baß) und CC Behrens (Drums) den Kern der Verstärkung, als besondere musikalische Gäste treten Jean-Jacques Kravetz (Keyboards) und Stuart Gordon (Violine) hinzu. Laut Musik Express/Sounds ist Kunze mit Richter-Skala an dem Punkt angelangt, "an dem die eigene Arbeit der seiner Idole ebenbürtig ist" (zu vergleichen etwa mit The Who, Led Zeppelin, Neil Young, Wire, Velvet Underground und andere).

Nach diesen vorwiegend schroffen, rockigen Tönen folgt bereits 1997 die andere Seite des neuen HRK: Auf alter ego gibt sich Kunze "poppig", "eingängig" und "leichtfüßig" – so die Schlagworte in den Kritiken. Jean-Jacques Kravetz ist bei den Studioaufnahmen wieder mit von der Partie, live tritt 1997 Matthias Ulmer an den Keyboards der Verstärkung bei. Das dritte Album in dieser Besetzung beschert Kunze und Band neuen Erfolg: Korrekt zeigt sich musikalisch voll auf der Höhe der Zeit, bietet gradlinigen Rock, wunderbare Balladen, und eine neue Hit-Single aus der Feder von Heiner Lürig (Aller Herren Länder). In der Folge erhält Kunze "RSH Gold", die "goldene Stimmgabel" und den Fred-Jay-Preis.

2001 erscheint der Nachfolger Halt. Kunze und Verstärkung nehmen diesmal Ideen von außen hinzu: Chris von Rautenkranz produziert vier Titel auf dem neuen Album, das sich mit Texten und Kompositionen des langjährigen Teams Kunze/Lürig noch einmal in den Top-10 der Album-Charts platzieren kann. Wie ein Exkurs wirkt heute das musikalische Experiment aus dem Jahre 2003: Für die CD Rückenwind verlässt HRK das heimische Studio und die bewährte Produktion. Unter der Regie von Franz Plasa entsteht in Hamburg ein Album mit eigener Note, das neue Akzente setzt und dennoch ein Kunze-Werk bleibt.

Bei allen Veränderungen im Laufe der Jahre bleibt eines bestehen: An deutschsprachiger Lyrik gibt es nichts Vergleichbares. Ausgefallene Wortspiele und neu geschaffene Metaphern; Geschichten, die typisch Deutsches aufspüren; Beobachtungen, die dem Alltagswahnsinn nachgehen; Balladen, die ungewöhnliche Beziehungsbilder malen ... all dies bleibt Markenzeichen von HRK, all dies hebt die Arbeit des Literaten und Musikers bis heute wohltuend von plattem Schlager-Gerocke ab. Das gilt auch für Das Original, die CD aus dem Jahre 2005, die Kunze wieder mit Heiner Lürig eingespielt.

Musikalisch stehen neben Matthias Ulmer (Keyboards) seit 2003 weiterhin Jörg Sander (Gitarren), Jens Carstens (Schlagzeug) und Leo Schmidthals (Bass) an seiner Seite. Diese neue Produktion wird erstmals unter dem Dach von BMG veröffentlicht.

Ihr folgt zum Ende des Jahres eine hochwertige DVD/CD-Box Man sieht sich – 25 Jahre HRK. Sie bietet eine fast dreistündige Aufzeichnung eines Jubiläumskonzerts vom 21. und 22. Dezember 2004 in Hannover sowie über anderthalb Stunden Bonusmaterial und eine Live-CD.

50 Jahre und kein bißchen müde präsentiert Kunze im Januar 2007 das Album Klare Verhältnisse. Offen und unverbraucht zeigt Kunze noch einmal, was möglich ist.


Kunze, der Literat
Wer je ein Live-Konzert von Heinz Rudolf Kunze besucht hat, weiß es längst: Der Sprachkünstler präsentiert dort nicht nur lauten Rock'n'Roll, sondern auch leise Töne in literarischer Form: Lyrisches und kurze Prosastücke. Dies war schon immer sein Spielbein, Markenzeichen eines jeden Kunze-Events.

Bereits 1978 wurde Kunze mit dem Literatur-Förderpreis seiner Heimatstadt Osnabrück ausgezeichnet. Bis heute sind acht Bücher von ihm erschienen: Deutsche Wertarbeit (1984; Zweitausendeins), Papierkrieg (1986; Rowohlt), Mücken und Elefanten (1992; Bouvier), Nicht daß ich wüßte (1995; Ch. Links), Heimatfront (1997; Ch. Links), Klärwerk (2001; Ch. Links), Vorschuss statt Lorbeeren (2003, Ch. Links) und 2005 das aktuelle Buch Artgerechte Haltung (Ch. Links).

Mit zwei literarischen Programmen ist Kunze über Deutschlands Kleinkunstbühnen gezogen: Sternzeichen Sündenbock (1991) und Der Golem aus Lemgo (1994). Aus dem Spielbein ist so ein zweites Standbein geworden. Das zeigten zum Teil ausgedehnte Lesereisen und die Tour zum dritten "anderen" Album Wasser bis zum Hals steht mir, die im Frühjahr 2002 in der ausverkauften Semperoper in Dresden endete. Heute wird Kunze bei seinen musikalischen Lesungen von Wolfgang Stute begleitet. Unplugged, aber mit ganzer Sprachgewalt liest Kunze seine Texte, singt und spielt seine Lieder. Mit dem musikalischen Hörbuch Kommando Zuversicht (2006) wird Kunzes Vielseitigkeit erneut eindrucksvoll dokumentiert.

Das Gesamtwerk wächst. Im März 1999 erschien erstmals ein Buch über Kunze mit dem Titel heinz rudolf kunze: agent provocateur (Satzwerk Verlag), ein Bildband mit über 100 Fotos in limitierter Auflage mit einer Sonder-CD, die bisher unveröffentlichte Live-Titel und Sprechtexte enthält.

2005 legte der Autor Holger Zürch mit Silbermond samt Stirnenfuß eine erste journalistische "Bestandsaufnahme" vor. Und passend zum 50. Geburtstag erscheint 2007 die erste offizielle Biographie "Heinz Rudolf Kunze – Meine eigenen Wege".

Manche Kritiker stellen ihn in eine Reihe mit Rilke, Tucholsky, Ringelnatz, Morgenstern, Benn oder Benjamin und anderen Größen der deutschsprachigen Literatur. Vergleiche hinken, doch soviel ist sicher: Die Texte des Autors bieten außergewöhnliche Dichtkunst. Kunze selbst hat bei sich eine Nähe zum Kabarettisten Wolfgang Neuss ausgemacht: "Mich fasziniert seine Technik, Worte zu knacken, ihnen durch andere Zusammensetzungen neuen Sinn zu geben." Bei Kunze trifft das Mystische auf das Banale, die Philosophie auf den Alltag, die große Geschichte auf das kleine Einmaleins. Seine Themen sind vielfältig und doch kehrt manches wieder: Deutschland, die Eltern, die Kirche, die Liebe, die Couch des Therapeuten, dazu Sex, Tennis, Fernsehen, alltäglicher Kleinkram. "Ich bin kein politischer Kabarettist, ich bin ein Phänomenologe. Ich fange wirklich ganz unten bei sinnlichen Wahrnehmungen an und versuche mir da den Alltag zusammenzusetzen und komme so manchmal auch sehr nahe an das heran, was für die Menschen wirklich und existentiell bedrohlich und schön und sinnlich ist."


Kunze, der Mann hinter den Musicals
Was viele nicht wissen und doch hören: Heinz Rudolf Kunze ist auch der Übersetzer erfolgreicher Musicals. So stammten zunächst die deutschsprachigen Versionen von Les Miserables (1987) und Miss Saigon (1994) aus der einfühlsamen und kreativen Feder des Übersetzers Kunze.

Für beide Werke erhielt HRK inzwischen eine Goldene Schallplatte. 1996 folgte Andrew Lloyd Webbers Joseph, hierfür wurde der wortgewandte Deutsch-Rocker 1998 mit dem Musical-Preis "Image" ausgezeichnet. Die Reihe fand in einem vierten Werk ihre Fortsetzung: Als sich am 25. Februar 1999 in Düsseldorf der Vorhang zum US-Erfolg Rent von Jonathan Larson hob, stammten die deutschen Lyrics wiederum von niemand Geringerem als Heinz Rudolf Kunze. Multitalent Kunze ist somit inzwischen der vielleicht gefragteste Musical-Übersetzer in Deutschland.

Längst gibt es die ersten Werke aus eigener Feder: Im August 2003 feierte auf der Bühne des Gartentheaters Herrenhausen das Musical Ein Sommernachtstraum Premiere. Heinz Rudolf Kunze lieferte den originellen Text zu Shakespeare's Theaterstück, Heiner Lürig komponierte die eingängige Musik.

Aufgrund des großen Erfolgs wurde das Musical 2004 bis 2006 immer wieder ins Programm aufgenommen. Unter dem Titel Poe – Pech und Schwefel wurde schließlich im Oktober 2004 ein gleichsam "literarisches" Musical am Staatstheater Saarbrücken uraufgeführt. Frank Nimsgern lieferte die Kompositionen, sämtliche Texte stammten wieder aus der Feder von Heinz Rudolf Kunze. Inzwischen haben Kunze und Lürig das zweite Shakespeare-Musical geschrieben. Im Sommer 2007 wird an der bewährten Spielstätte in Hannover "Kleider machen Liebe oder Was ihr wollt" aufgeführt.

Das alles und noch viel mehr ...
... ist von Kunze, Heinz Rudolf, zu berichten. Nicht die Rede war von dem Musikjournalisten Kunze, der über manche Mitstreiter im internationalen Rock-Geschäft geschrieben hat und mit Neil Young eines seiner eigenen Vorbilder interviewte; auch nicht von dem Songwriter Kunze, der Herman van Veen, Mario Adorf und anderen seine Texte leiht; auch nicht vom Deutschrock-Nachwuchs-Chancengeber, der junge Bands ermutigt, sich in ihrer eigenen Sprache auszudrücken und sich in der Bundestags-Enquete-Kommission "Kultur in Deutschland" engagierte. Man darf gespannt sein, was die Kreativität von Heinz Rudolf Kunze für die Zukunft noch bereithält.

Von Titus Reinmuth



1956 - Heinz Rudolf Kunze wird am 30. November im Flüchtlingslager Espelkamp geboren.

1975 - Abitur und Beginn des Studiums von Germanistik und Philosophie in Münster und Osnabrück.

1978 - Erste Würdigung des Literaten Heinz Rudolf Kunze: Er erhält den Förderpreis seiner Heimatstadt Osnabrück.

1980 - Beginn der Karriere als Musiker: Erfolg beim deutschen Pop-Nachwuchs-Festival in Würzburg.

1981 - Erste Deutschland-Tour mit dem Debut-Album Reine Nervensache.

1982 - Verleihung des Willy-Dehmel-Preises und des von Konstantin Wecker gestifteten Berliner-Wecker-Kleinkunstpreises. Wieder mit Verstärkung – seiner Band – auf Tour.

1983 - Deutscher Schallplattenpreis der Phono-Akademie für das zweite Album Eine Form Von Gewalt. Das dritte Album Der Schwere Mut erscheint.
Heinz Rudolf Kunze verfaßt für den Spiegel ein Randy Newman-Essay und moderiert im NDR und SFB eigene Newman-Sendungen. Aufnahmen für ein Live-Album werden vorbereitet.

1984 - Das Live-Doppelalbum Die Städte sehen aus wie schlafende Hunde erscheint im Januar. Im Oktober kommt Ausnahmezustand, gefolgt von einer erfolgreichen Deutschland-Tour.

1985 - Der Produzent Conny Plank und der Komponist Heiner Lürig unterstützen Heinz Rudolf Kunze bei den Aufnahmen zu Dein ist mein ganzes Herz, das kurz nach Erscheinen Goldstatus erlangt.

1986 - Heinz Rudolf Kunzes Jahr beginnt mit einer Tour durch 33 deutsche Städte. Im September erscheint das Album Wunderkinder unter der Produktionsregie Kunze/Lürig/Miklis und erreicht ebenfalls Gold.

1987 - Heinz Rudolf Kunzes bisher längste Tournee umfaßt fast 70 Konzerte. Zu drei DDR-Konzerten kommen jeweils 40.000 Zuhörer, und mit Deutsche singen bei der Arbeit erscheint das zweite Live-Album.
Heinz Rudolf Kunze erhält den Auftrag, das deutsche Libretto für das Musical Les Misérables nach Victor Hugo zu schreiben (Premiere 1988 im Raimund-Theater, Wien). Außerdem erhält er den RTL-Sonderlöwen in der Sparte 'Neues deutsches Lied' und die Goldene Stimmgabel für die Single Mit Leib und Seele.

1988 - Mehrere Kunze-Essays erscheinen (in Buch- und Radio-Form): Die musikalische Themenliste reicht von XTC über Wire bis zu David Bowie. Auf dem Milva-Album "Unterwegs nach Morgen" sind zwei Titel von Heinz Rudolf Kunze zu hören, und für eine ZDF-Sendung über AIDS komponiert er das Titelstück. Im August liegt das neue Album Einer für alle vor. In Sachen Vielseitigkeit setzt Heinz Rudolf Kunze ein weiteres Highlight: Er übersetzt Karel Gotts tschechische Weihnachtslieder ins Deutsche.

1989 - Zu Herman van Veens Album "Blaue Flecken" steuert Heinz Rudolf Kunze neben sechs Texten den Titelsong bei. Zu vier DDR-Konzerten kommen mehr als 200.000 Fans. Im Herbst gibt es das Album Gute Unterhaltung.

1990 - Die nächste große Deutschland-Tour startet im Februar. Heinz Rudolf Kunzes journalistisch-schriftstellerischer Rückblick auf die Pop-Musik der achtziger Jahre gerät ins Kreuzfeuer der Medienkritik.

1991 - Heinz Rudolf Kunze legt ein neues Album vor: Brille – auf Platz 4 der deutschen Album-Charts das bisher höchstplatzierte Album. Es folgt eine zweimonatige Tournee. Im Oktober erscheint ein Überblick über sein literarisches Schaffen in Form eines Live-Albums unter dem Titel Sternzeichen Sündenbock.

1992 - Ab Ende August ist das Album Draufgänger erhältlich. Beim Interview mit Neil Young fühlt Heinz Rudolf Kunze einem großen Vorbild auf den Zahn.

1993 - Für "Offensichtlich Goldfisch", das 'deutsche Album' von Peter Hammill, übersetzt Heinz Rudolf Kunze die Texte. Zwei Songs von Mario Adorfs Album stammen aus Kunzes Feder, auch zu Herman van Veens jüngstem Werk steuern Heinz Rudolf Kunze und Verstärkung unter anderem das Titelstück "Ja" bei. Die deutsche Version von Les Misérables (siehe 1987) wird in Österreich mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet. Das Album Ich brauch dich jetzt ist eine Kollektion von 13 augewählten Balladen aus den Jahren 1981 bis 1993.

1994 - Für das Musical Miss Saigon (die Thematik von Madame Butterfly übertragen auf die Situation des Vietnam-Kriegs) schreibt Heinz Rudolf Kunze den deutschen Text. Das Stücke feiert seine Premiere am 1. Dezember 1994 in Stuttgart und beschert Heinz Rudolf Kunze weiteres Gold für die Übersetzung. Das Album Kunze: Macht Musik wurde in George Martins Londoner Air-Studios gemischt und bei Bob Ludwig in den USA gemastert. Die 'Macht Musik'-Tournee zu diesem neuerlichen Top 10-Album umfaßt 36 Daten im April und Mai. Im November erscheint das literarische Album Der Golem aus Lemgo, im Anschluß an die Veröffentlichung stellt Heinz Rudolf Kunze seine Text/Musik-Performance live auf einer Deutschland-Tournee vor.

1995 - Die Golem-Tour wird im Frühjahr sowie im Herbst fortgesetzt und bringt es auf über 50 Shows – mehr als Heinz Rudolf Kunze mit seiner Band zu den regulären Studioalben absolviert. Das kabarettistische Element ist somit sein zweites vollwertiges Standbein.

Für 1996 sind neben 40 Band-Gigs 60 weitere Kleinkunst-Shows geplant: "Das ist Rock'n'Roll!"
Mit "Zwei Reisende steuert" Heinz Rudolf Kunze zum dritten Mal in Folge das Titelstück für ein Album von Herman van Veen bei. Rechtzeitig zur Frankfurter Buchmesse im Herbst erscheint Heinz Rudolf Kunzes neues Buch Nicht daß ich wüßte.
Im Frühjahr löst Kunze seine Verstärkung auf, nur Heiner Lürig bleibt dabei: "Ich zog nach 'Macht Musik' Zwischenbilanz und veränderte meine Einflüsse." Zur neuen Fünferbande gehören nun CC Behrens (ex-Schlagzeuger bei Fair Warning), Raoul Walton (ex-Bassist in der Westernhagen-Band) und Stuart Gordon (Violine/Keyboards, aus-geliehen bei Heinz Rudolf Kunzes Freund Peter Hammill). Die Arbeit am neuen Album Richter-Skala reicht vom Frühjahr bis in den Herbst, Kunze nutzt in diesem Rahmen kreative Chancen: Mit J. J. Kravetz teilt er sich einige Keyboard-Parts, Axel Beineke steuert ein Trompeten-Solo bei.

1996 - Im Januar feiert Les Misérables in der Kunze-Version endlich seine Deutschland-Premiere in Duisburg. Gleichzeitig arbeitet Heinz Rudolf Kunze an seiner dritten Musical-Übersetzung: Andrew Lloyd Webbers Joseph feiert seine Premiere am Ende des Jahrs.
Im Januar erscheint mit Halt's Maul die neue Single ("Soundmäßig beeinflußt vom magischen Dreieck Troggs, Equals und Beatles. Im Text geht es um einen ziemlich miesen deutschen Michel, einen ekelhaften Mr. Normal."). Im Februar folgt das dazugehörige Album Richter-Skala, "ein sehr buntes Album," so Heinz Rudolf Kunze, "das durch den Einfluß neuer Mitspieler viele Varianten und Möglichkeiten ausprobiert.

Die in Großbritannien wurzelnde Rehabilitierung der Siebziger kommt mir dabei entgegen, man soll seine Herkunft schließlich nicht verleugnen. Trotzdem klingt Richter-Skala aber nach den Neunzigern, die neuen Leute spielen ihre Stärken voll aus und die Bandbreite reicht von einer komplexen Funk-Metal-Nummer bis zur Klavier-Ballade.“

Matthias Ulmer an den Keyboards zählt von nun an zur Stammbesetzung der Verstärkung.
Bevor Heinz Rudolf Kunze sein Album auf großer Deutschland-Tournee im April und Mai live vorstellt, reisen er und seine Band durch die Aulen deutscher Schulen. Arbeitstitel der von den dritten TV-Programmen mitgeschnittenen Konzertreise: "Deutschstunde".

1997 - Der Musikexpress lobt am Album alter ego die melodische Seite, die Heinz Rudolf Kunze sich bei aller Faszination am Experiment erhalten hat.

Tatsächlich wird das Album in der gesamten deutschen Presse freudig begrüßt und hervorragend aufgenommen.
Alter ego ist Kunzes poppigstes Album seit Jahren. Eingespielt und produziert im Madagaskar Studio von seinem langjährigen musikalischen Partner Heiner Lürig.
Im selben Jahr veröffentlicht er sein fünftes Buch Heimatfront und nimmt seine erste intensive Lesereise mit rund 50 Auftrittsorten in Angriff. Heinz

Rudolf Kunze genießt den direkten Zugang zu den Hörerinnen und Hörern, mit "nichts als einem Buch zwischen mir und dem Publikum."

1998 - Heinz Rudolf Kunze folgt einer Einladung des Goetheinstituts nach Boston, wo er mit Heiner Lürig zusammen einen Unplugged-Auftritt hinlegt, der die amerikanische Zuhörerschaft in Begeisterung versetzt. Noch im selben Jahr erhält er den Image, den Preis der deutschen Musical-Industrie, für seine Übersetzung des Lloyd Webber-Stücks Joseph. Heinz Rudolf Kunze beginnt mit der Arbeit an Korrekt.

1999 - Ein ereignisreiches Jahr, das mit der Premiere des von Heinz Rudolf Kunze übersetzten Jonathan Larson-Musicals Rent beginnt. Mit dem Album Korrekt trifft Heinz Rudolf Kunze den Geschmack seines Publikums im Kern. Das Album geht von 0 auf 12 in die Charts und enthält die Single Aller Herren Länder, die ebenfalls in die Charts einsteigt und für Wochen zum meistgespielten Song im deutschen Rundfunk wird. Für Aller Herren Länder erhalten Kunze und Verstärkung schließlich den begehrten "RSH-Gold"-Preis. Die in drei Phasen verlaufende KorrekTour (April/Mai, mehrere Festivals im Sommer und Teil drei im Oktober) zeigt einen Heinz Rudolf Kunze voller Energie, der seine Fans mit ehrlichem Rock und großen Hits landauf landab zu begeistern weiß.

Im selben Jahr erscheint ein Bildband von Peter Badge über Heinz Rudolf Kunze mit dem Titel heinz rudolf kunze: agent provocateur in einer limitierten Auflage von 2000 Exemplaren im Satzwerk Verlag. Das beeindruckende Dokument enthält eine Extra-CD mit unveröffentlichten Live-Aufnahmen von der alter ego-Tour, einen Mitschnitt des Boston-Konzertes und drei Sprechtexten. Der Oktober macht Heinz Rudolf Kunze zum Wiederholungstäter: Er erhält seine zweite Goldene Stimmgabel, diesmal in der Sparte Deutsch/Rock Progressiv.

Ebenfalls 1999 erscheint Hildegard Knefs Album "17 Millimeter" zu dem Heinz Rudolf Kunze eine Übersetzung ("Wer war froh, dass es dich gab") und eine Textneudichtung ("Der Mann für dich" zu einer Melodie George Gershwins) beitrug.
Schließlich erscheint das erste Greatest Hits-Album mit dem Titel Nonstop – das bisher Beste von Heinz Rudolf Kunze, das nicht nur die vollkommen neue Nummer Nonstop enthält, sondern auch eine A-Cappella-Live-Version des Kunze-Hits Dein ist mein ganzes Herz. Die Single Nonstop bietet außerdem eine musikalisch völlig neue Fassung dieses Kunze-Klassikers als Bonustrack.

2000 - Das Jahr wird ein unscheinbares Jahr, mit viel Aktivität, doch wenig sichtbarer Aktion. Einzig die 14 Konzerte im Sommer, hauptsächlich große Festivals, werden von ingesamt 100.000 Menschen besucht. Unterwegs ist Heinz Rudolf Kunze meist am Wochenende und gibt Leseabende im Osten Deutschlands. Der Rest ist harte Arbeit im Hintergrund: Im Studio entsteht das neue Album Halt, im eigenen Büro der sechste Kunze-Lyrikband Klärwerk, der im März 2001 erscheinen soll.

Natürlich brachte auch 2000 eine Ernte, diesmal in Form zweier Auszeichnungen: Zu Beginn des Jahres erfolgt die Verleihung des Fred Jay-Preises, dem hoch angesehenen Texter-Preis der GEMA. Kurz darauf folgt der Kunstpreis 2000 der Stadt Osnabrück für das Gesamtschaffen Heinz Rudolf Kunzes, der dort einige Jahre seines Lebens verbrachte.

2001 - Im Januar erscheint das Album Halt, das diesmal Impulse von außen aufnimmt: Chris von Rautenkranz, ein "Hamburger Schüler", produziert vier Titel. Halt steigt von 0 auf 10 in die Charts ein. Im März veröffentlicht Heinz Rudolf Kunze seinen sechsten Gedichtband Klärwerk. Mitte April bis Mitte Mai geht Kunze auf Tour. Im November ziehen sich Heinz Rudolf Kunze, Heiner Lürig und Matthias Ulmer in das Madagaskar Studio zurück und basteln am dritten literarisch-musikalischen Album Kunzes mit dem Titel Wasser bis zum Hals steht mir.

2002 - Im Februar 2002 erscheint das Album Wasser bis zum Hals steht mir – das dritte 'andere' Album, im Februar schließt sich die gleichnamige Tour mit feierlichem Abschlusskonzert in der Dresdener Semperoper an.
Zum ersten Mal nach 16 Jahren verlässt Heinz Rudolf Kunze im Sommer die heimelige Atmosphäre des Madagaskar Studios, um ein Album in vollkommen neuer Umgebung aufzunehmen: Für das 17. Studio-Album geht es in die Hamburger Home Studios, Franz Plasa produziert das neue Album Rückenwind. Neben Heinz Rudolf Kunze sind diesmal Niels Frevert, Ian O’Brian-Docker/Sebastian Graalff, Christian Neander und Andreas Becker als Komponisten beteiligt.

2003 - Ende März erscheint das Album Rückenwind, ab Mai geht es mit einer neuen Band auf Tournee.
Im August feiert auf der Bühne des Gartentheaters Herrenhausen das erste Musical aus eigener Feder Premiere: Ein Sommernachtstraum ist in diesem Traum-Sommer jeden Abend ausverkauft. Heinz Rudolf Kunze lieferte den originellen Text zu Shakespeare's Theaterstück, Heiner Lürig komponierte die eingängige Musik.
Der Musiker Kunze wird als Sachverständiger in ein politisches Gremium berufen. Die vom Deutschen Bundestag eingesetzte Enquete-Kommission "Kultur in Deutschland" nimmt im Oktober 2003 ihre Arbeit auf.

2004 - Aufgrund des großen Erfolgs wird das Musical Ein Sommernachtstraum 2004 in den Herrenhäuser Gärten erneut ins Programm genommen. Zur CD erscheint nun auch ein Buch mit sämlichen Liedern und Texten. Im Oktober kommt Poe – Pech und Schwefel am Staatstheater Saarbrücken auf die Bühne. Zu dem gleichsam "literarischen" Musical lieferte Frank Nimsgern die Kompositionen, sämtliche Texte stammten wieder aus der Feder von Heinz Rudolf Kunze.

Nach kurzer Auszeit finden die langjährigen Weggefährten Heinz Rudolf Kunze und Heiner Lürig auch im Studio wieder zusammen. Die Verstärkung aus dem letzten Album Rückenwind wird kurzerhand weiter engagiert. Musikalisch stehen neben Matthias Ulmer (Keyboards) weiterhin Jörg Sander (Gitarren), Jens Carstens (Schlagzeug) und Leo Schmidthals (Bass) an der Seite von Kunze und Lürig.

Am Rande Hannovers entsteht so ein original Kunze-Album, das Spaß macht, aufhorchen läßt, berührt – und auch so heißt: Das Original. Diese neue Produktion wird erstmals unter dem Dach von BMG veröffentlicht.

2005 - Das Original geht im Frühjahr auf Tournee, zunächst in nur acht ausgewählten Städten – eine Art Versuchsballon für das, was noch geht?
Mit Mehr als dies liefern Kunze/Lürig den Titel-Song für den Deutschen Evangelischen Kirchentag 2005 in Hannover. Damit kehrt HRK mit seiner Verstärkung im wörtlichen Sinne auf die große Bühne deutschsprachiger Rockmusik zurück. 20.000 begeisterte Konzertbesucher erleben das Live-Ereignis auf dem Opernplatz. Es geht: Die Tournee wird im Hebst mit zahlreichen Auftritten fortgesetzt.

Ganz nebenbei entsteht das achte Buch des Poeten Kunze. Unter dem Titel Artgerechte Haltung wird all die Lyrik aus den Jahren 2003-2005 veröffentlicht, die nie vertont wird, aber auf Lese-CD und Lese-Tournee wieder ihr eigenes Publikum findet.
Gleichsam als Zwischenbilanz erscheint im November die hochwertige Live-DVD-Box Man sieht sich – 25 Jahre HRK. Sie dokumentiert die Jubiläumskonzerte vom Jahreswechsel in Hannover und zeigt Heinz Rudolf Kunze und Heiner Lürig mit alten und neuen musikalischen Mitstreitern in ungebrochener Spielfreude. So lassen Kunze und Verstärkung ihre persönliche Epoche des Deutsch-Rock Revue passieren. Also: Man sieht sich – auch nach 25 Jahren.

2006 - Heinz Rudolf Kunze ist produktiv wie kaum je zuvor. Mit Wolfgang Stute absolviert er eine ausgedehnte Tournee mit musikalischen Lesungen.
Ein Live-Mitschnitt dieses Programms aus dem legendären Sendesaal von Radio Bremen erscheint am 1. Dezember. Unter dem Titel Kommando Zuversicht bieten zwei randvolle CDs ein „musikalisches Hörbuch“ der besonderen Art. Mit seinem musikalischen Partner Heiner Lürig arbeitet Kunze an einem neuen Shakespeare-Musical. „Kleider machen Liebe oder: Was ihr wollt“ wird ab dem Sommer 2007 in Hannover aufgeführt und löst dort das Erfolgsmusical Ein Sommernachtstraum (2003 bis 2006) ab.

Damit nicht genug: Im heimischen Studio produziert Heiner Lürig mit HRK und der bewährten Verstärkung das neue Rock-Album. Klare Verhältnisse klingt geradlinig, ausgefeilt und unverbraucht. Es erscheint im Januar 2007. Parallel dazu wird eine weitere Biographie über den Musiker, Poet und Mensch Heinz Rudolf Kunze veröffentlicht.


Copyright: http://www.heinzrudolfkunze.de
 

Fanclubs
Kunze, Heinz Rudolf - Fanclub & Autogramme c/o Die Wunderkinder      
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Kunze, Heinz Rudolf - Büro HRK  c/o Wolfgang Stute     
 



Zuletzt geändert von admin (admin)  am 10.11.2007  um 03:33
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