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René Kollo |
René Kollo
* Geb.: 20.11.1937
Web: http://www.kollo.com
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(aktueller Stand - Januar 2007)
Am 20. November 1937 wurde René Kollo (amtlich Kollodzieyski) in Berlin geboren.
Nach den Wirren des Krieges besuchte er das Carl-Hunnius-Internat in Wyk auf Föhr, nach dem Schulabschluß eine Fotoschule in Hamburg. Obwohl ihn Musik und auch besonders das Dirigieren interessierten, fing er erst Mitte der fünfziger Jahre an, selber Musik zu machen: Er spielte als Autodidakt auf dem Schlagzeug, dem Kontrabaß, der Gitarre und natürlich in Jazzkellern.
In Berlin nahm er bei der berühmten Else Bongers Schauspielunterricht. Um seine Stimme auch für Musicalpartien ein wenig zu schulen, ging er zu einer Stimmpädagogin, der renommierten Opernsängerin Elsa Varena. Sie erkannte schnell die außergewöhnliche Begabung René´s.
Allerdings hatte die Schallplattenfirma Polydor mit dem Zwanzigjährigen bereits einen Schallplattenvertrag abgeschlossen und so sang er zunächst einmal sehr erfolgreich Schlager wie „Hello, Mary Lou“ und „Meine große Liebe wohnt in einer kleinen Stadt“. Elsa Varena formte den künftigen Heldentenor künstlerisch und technisch und 1965 trat René im Staatstheater Braunschweig sein erstes Engagement als Tenor an.
Er debutierte in drei Strawinsky Einaktern: „Mavra“, „Renard“ und „Oedipus Rex“. Das war der Grundstein einer Weltkarriere.
In Braunschweig blieb René zwei Jahre und sang alles, was das Fach des vorerst lyrischen Tenors hergab, sieben bis achtmal pro Woche, baute sich langsam, mit kleineren Partien beginnend, ein Repertoire auf.
1967 wechselte er als erster lyrischer Tenor an die Deutsche Oper am Rhein in Düsseldorf und sang dort während seines Engagements alle Partien des lyrischen Fachs.
1967 heiratete René die Schlagersängerin Dorthe Larsen und wurde Vater von Tochter Nathalie.
René Kollo gastierte erfolgreich in München, Frankfurt, Mailand und Lissabon. Die Weltkarriere begann 1969 in Bayreuth mit dem Steuermann im „Fliegenden Holländer“; 1970 folgten der Erik in derselben Oper, 1971 Lohengrin; 1973 Stolzing in „Die Meistersinger von Nürnberg“, 1975 der Parsifal in Wolfgang Wagners Neuinszenierung; 1976 folgte die Titelrolle im „Siegfried“ in Patrice Chéreaus Jahrhundert-Ring sowie 1981 der Tristan unter Daniel Barenboim am Pult. Im Grand Théatre in Genf sang er seinen ersten Tannhäuser.
René Kollo war übrigens der jüngste Tenor in diesen Rollen in Bayreuth. Von Publikum und Presse wurde er gleichermaßen gefeiert und hat im Laufe der Jahre diese Rollen inzwischen richtungsweisend auf allen maßgeblichen Bühnen der Welt, von der Met in New York, über Covent Garden in London, über Wien bis Tokyo, interpretiert.
Jedoch ein Kollo gibt sich selten mit dem Erreichten zufrieden. 1986 führte René erstmals Regie und brachte im Staatstheater Darmstadt Wagners „Parsifal“ auf die Bretter und 1991 in Ulm „Tiefland“ von Eugen d´Albert.
Aber er erarbeitete sich auch weiterhin ständig neue Partien und wollte sich vor allem nicht als reiner Wagner-Tenor abstempeln lassen. So debutierte er 1978 in Köln in der Rolle des Hermann in „Pique Dame“ von Tschaikowsky unter der Regie von Rudolf Noelte, 1988 als Otello von Verdi in Frankfurt a.M. und 1990 an der Bayerischen Staatsoper als Peter Grimes von Benjamin Britten.
Im Mai 1993 debutierte René Kollo als Canio in Leoncavallos „Bajazzo“ in Bonn. Besonders erfolgreiche und enge Bindungen bestehen zur Deutschen Oper Berlin, wo er, nach dem berühmten Ring, in dem er beide SIEGFRIEDE mit größtem Erfolg gesungen hat, 1992 in einer Neuinszenierung von Götz Friedrich auch den Tannhäuser singt und mit Ovationen von Presse und Publikum überschüttet wurde, ebenso wie 1993 in Tokyo anläßlich eines Gastspiels der Deutschen Oper Berlin.
Das Rollenspektrum René Kollo´s ist ungewöhnlich weit für einen Heldentenor und es gibt wohl in Deutschland bis heute keine vergleichbare Karriere..... besonders aber auch in Hinsicht auf die „Nebentätigkeit“ René´s im Genre der Leichten Muse. Er gehört zu den ganz Wenigen, die es sich leisten können, unbeschadet des Ansehens in der sog. E-Musik, sich intensiv auch der U-Musik widmen zu können.
Neben unzählbaren TV-Auftritten in den verschiedensten Musikshows, trat René auch in der Rolle des Fritz Jüterbog in der Kollo-Operette „Wie einst im Mai“ im Staatstheater am Gärtnerplatz in München und im Berliner Metropol-Theater höchst erfolgreich auf. Diese Produktion wurde von der ARD aufgezeichnet.
Unvergessen ist auch seine Fernseh-Show „Ich lade gern mir Gäste ein“, die ihn als souveränen Entertainer zeigte und 8 Jahre lang im ZDF lief.
Seit 1982 ist René Kollo mit der Tänzerin Béatrice Bouquet verheiratet, mit der er drei Kinder hat: Florence und Magali und den Sohn Oliver Walter.
René Kollo wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. 1979 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und 1994 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Er ist Kammersänger der Bayerischen Staatsoper und der Deutschen Oper Berlin, in der René Kollo auch Ehrenmitglied wurde. Dazu kommen die u.a. Hermann-Löns-Medaille und der Paul-Lincke-Ring.
Neben den unzähligen Schallplattenaufnahmen aus dem Bereich der Operette ist die Discographie des René Kollo in der Klassik besonders reich gefächert und dokumentiert die Zusammenarbeit mit den berühmtesten Dirigentenpersönlichkeiten, wie z B. Leonard Bernstein, Heinrich Hollreiser, Marek Janowski, Herbert von Karajan, Carlos Kleiber, Erich Leinsdorf, Wolfgang Sawallisch und Sir Georg Solti.
Als kleines Hobby trat René auch in die Fußstapfen seines Großvaters und seines Vaters und komponierte und textete eigene Tenorlieder wie z.B. „Willst du das Land meiner Träume sehn“ und „Heimat, Land der Lieder“.
Copyright: http://www.kollo.com
Zuletzt geändert von admin (admin) am 10.11.2007 um 05:19
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