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Interview: "Musikmarkt" sprach mit "DSDS"-Sieger Thomas Godoj |
Posted by admin (admin) on 16.06.2008 at 09:33 |
Interview: "Musikmarkt" sprach mit "DSDS"-Sieger Thomas Godoj
Thomas Godoj (Foto: RTL/Stefan Gregorowius)
Am 17. Mai gewann er die fünfte Staffel der RTL-Castingshow "Deutschland sucht den Superstar". Kurze Zeit später führt der gelernte Maschinenbauzeichner Thomas Godoj nun mit seiner Debütsingle, "Love Is You", die deutschen Single-Charts an. "Musikmarkt" sprach mit dem Newcomer über seine Pläne.
Musikmarkt: Glückwunsch zu Ihrem Sieg, der ja nun bereits etwas zurückliegt. Was hat sich seitdem in Ihrem Leben verändert?
Thomas Godoj: Dass ich jetzt einen Job habe. Und dass mein Traumberuf wahr geworden ist. Außerdem bin ich jetzt viel unterwegs.
Ist der Druck, der auf Ihnen lastet, groß?
Nein, eigentlich ist alles super. Wenn man mich nicht gerade provoziert, in der Presse zum Beispiel, dann ist auch alles super. Aber da muss man versuchen, einen Mittelweg zu finden.
Lesen Sie, was in der Presse über Sie geschrieben werden?
Nein, ich lese das nicht. Ich lasse mir das immer bei den Telefoninterviews sagen oder wenn Freunde mich anrufen und sagen: "Hast du schon gehört?"
Für Sie hat sich also wirklich ein Traum erfüllt.
Auf jeden Fall.
Bei "DSDS" waren Sie der "Rocker". Welche Musik hören Sie privat?
Ich höre eigentlich alles querbeet, also alles im Bereich Rock- und Popmusik. Im Metal-Bereich höre ich mir zum Beispiel auch Manowar oder Machine Head gerne mal an. Das sind so die härteren Geschichten. Linkin' Park höre ich auch, die machen ja nicht nur kommerzielle Sachen. Aus dem Popbereich mag ich von den deutschen Künstlern Xavier Naidoo und Laith Al-Deen.
Wird es auf Ihrem Debütalbum ausschließlich englische Songs geben oder auch deutschsprachige Titel?
Es wird ein gemischtes Album geben, mit deutschen und englischen Texten. Und ein Cover des Beatles-Klassikers "Let It Be" ist auch auf dem Album. In der Version, wie ich den Song in der Sendung performt habe.
Haben Sie auch eigene Songs auf dem Longplayer?
An einigen der Songs habe ich mitgeschrieben.
Wovon handeln die Lieder?
Ich habe zum Beispiel eine deutsche Nummer, die heißt "Es werden wieder Helden gesucht". Das kann man zum Beispiel auf die Fußball-EM oder die Olympiade beziehen. Dann werden wieder Helden gesucht.
Mit wem haben Sie zusammengearbeitet?
Mit dem Valicon-Team haben wir in Berlin aufgenommen. Und mein bester Kumpel von der damaligen Band hat mich ebenfalls unterstützt. Er kennt mich natürlich am besten. Das klappt ganz gut, wenn man zusammen etwas schreiben kann.
Wieso sind Sie nicht auf Nummer sicher gegangen und haben für Ihr Debüt mit Hitproduzent Dieter Bohlen zusammen gearbeitet?
Letztes Jahr hat Mark Medlock angefragt und dieses Jahr hat keiner Dieter Bohlen gefragt. Es ist ja auch kein Muss. Es steht nirgendwo festgeschrieben, dass man das Album mit ihm produzieren muss. Es stand gar nicht zur Diskussion, aber nicht, weil wir uns nicht verstehen würden. Ich verstehe mich sehr gut mit ihm.
Wie sieht es mit den anderen "DSDS"-Kandidaten aus? Stehen Sie noch in Kontakt zu ihnen?
Ja, in letzter Zeit ist es aber ein bisschen wenig geworden, weil ich so viele Termine wahrnehmen muss. Aber letztens habe ich Fady in Hamburg getroffen, als ich bei der Grand Prix Party gesungen habe. Außerdem habe ich hin und wieder Kontakt mit Collins, den ich im Recall kennengelernt habe. Und mit dem Daniel und mit dem Philipp verstehe ich mich auch sehr gut.
Was sagen Sie zum Abschneiden der No Angels beim Eurovison Song Contest?
Die haben wahrscheinlich einen schlechten Tag gehabt. Viele beschweren sich jetzt, fragen "Wie kann das denn sein?". Letztendlich haben wir sie gewählt und sie dahin geschickt. Und jetzt versuchen alle wieder, den Mädels das Genick zu brechen.
Würden Sie am "Grand Prix" teilnehmen?
Das weiß ich nicht. Aber natürlich, wenn Deutschland das möchte. Aber darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ich konzentriere mich jetzt erst einmal auf mein Album und auf die Sachen, die vor mir liegen.
Sehen Sie in Mark Medlock einen Konkurrenten?
Nein, ich sehe ihn als Musiker, als guten Sänger.
Mögen Sie seine Musik?
Ein paar Sachen finde ich gar nicht mal so schlecht. Privat höre ich aber natürlich andere Musik. Ich komme ja aus dem Rockbereich. Aber, wie gesagt, ich höre mir alles an.
Konnte Mark Medlock Ihnen einige Tipps geben?
Wir haben uns das erste Mal in Berlin getroffen, nach dem Recall war das. Und da durfte ich ihn kennen lernen. Er hat mir ein paar Sachen mit auf den Weg gegeben. Zum Beispiel den Rat, dass ich so bleiben soll, wie ich bin und keine Stories erfinde.
Ihre Debütsingle schoss diese Woche auf Platz eins der deutschen Charts. Welche Erwartungen haben Sie an das Album?
Man kann eh keine Prognosen machen und nicht in die Zukunft schauen. Ich versuche, es so gut es geht zu machen und lasse mich dann überraschen, wie es ankommt.
Haben Sie von "DSDS" profitiert?
"DSDS" war definitiv eine Ausbildung für mich und so habe ich das auch immer gesehen. Es ist natürlich immer so, dass die Leute einen in eine Schublade stecken und diese dann zumachen. Mir macht das, wie gesagt, nichts aus.
Wie sind Sie zur Musik gekommen?
Eigentlich habe immer sehr viel Musik gehört. Ich bin früher auch viel auf Konzerte gefahren, auf Rock- und Metal-Festivals. Ich habe oft für mich so vor mich hin gesungen und Ende 2000 habe ich meine erste Band gegründet.
Welche Art von Musik habt ihr gespielt?
Das war schon im Rock-Bereich anzusiedeln mit englischen Texten. Bei der zweiten Band bin ich dann auf den Geschmack der deutschen Sprache gekommen.
Sie sind in Polen geboren. Verbindet Sie noch etwas mit der Heimat?
Klar, ich bin in Polen geboren worden und habe da meine Wurzeln. Aber ich bin schon "eingedeutscht", kann man sagen. Ich war sieben, als wir ausgewandert sind. Deutschland ist auf jeden Fall meine Heimat. Hier bin ich großgeworden, hier habe ich meine Freunde. Ich träume auch auf Deutsch, und nicht Polnisch.
Autor: rw
Quelle: Musikmarkt - 05.06.2008
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