OSN Aktuell

Mein Star des Jahres lockt Schlagerszene nach Hamburg

Posted by admin (admin) on 28.09.2014 at 09:50
OSN Aktuell >>

 

Mein Star des Jahres lockt Schlagerszene nach Hamburg


Zum Schlussbild auf der Bühne versammelt: Die Sieger von Mein Star des Jahres 2014 (Bild: Bauer Media Group)


Hamburg - Die Schlager- und Volksmusikszene traf sich am 16. September bei Mein Star des Jahres 2014 in Hamburg. Die Bauer Media Group verlieh diese Auszeichnung bei einer hochkarätig besetzten Gala bereits zum sechsten Mal. Preise gingen unter anderem an Udo Jürgens, der für das Album des Jahres ausgezeichnet wurde, und an Howard Carpendale für sein Lebenswerk, aber auch an Katja Friedenberg in der Newcomer-Kategorie. Weitere Auszeichnungen erhielten Beatrice Egli als weiblicher und das Duo Fantasy als männliche Schlagerstars des Jahres sowie VoXXclub als beste Volksmusikstars. Ein Sonderpreis der Chefredaktionen ging an Chris de Burgh, den Charity-Ehrenpreis erhielt der Schauspieler Till Demtröder für sein soziales Engagement, zum Beispiel zugunsten der Welthungerhilfe. Er veranstaltet ein Schlittenhunderennen durch die Tiroler Berge und Fuchsjagden als Charity-Promi-Events und kündigte bereits ein Kamelrennen an.


In den Hauptkategorien - Schlagerstar, männlich; Schlagerstar, weiblich; Album des Jahres, Volksmusikstar des Jahres - handelt es sich bei Mein Star des Jahres um Publikumspreise. Über drei Monate hinweg rief der Bauer-Verlag mit seinen Zeitschriften rund 9,3 Millionen Leser zur Abstimmung auf. Bei den übrigen Auszeichnungen entschied eine Jury.


VoXXclub und Florian Silbereisen machten den Liveauftakt, Silbereisens Zitat stand als Motto über der ganzen Veranstaltung: "Volksmusik macht Spaß, auch wenn's nicht jeder zugibt." Neben Stefan Mross moderierte die Österreicherin Silvia Schneider aus Linz, die man als Freundin von Andreas Gabalier kennt.


Bei der Gala traten zudem vier Newcomer auf: das Duo Lindt Bennett, José Valdez, der kürzlich bei MusikWoche auf der Couch saß, Katja Friedenberg, die unter anderem bei "Sing meinen Song" mitmachte, und Jay Khan und die Großstadtfreunde; da Khan erkrankt war, kamen die Großstadtfreunde allerdings ohne ihn und brachten einen Filmeinspieler mit. Die Leser der Bauer-Magazine hatten bereits zuvor abgestimmt, demnach lagen die Großstadtfreunde mit 42,5 Prozent der Stimmen vorn. Dann aber durften die Galagäste ihre Stimme abgeben, und sie votierten mit 35 Prozent für Katja Friedenberg. Zusammen mit den 25,2 Prozent der Leser, die sie zuvor bereits auf dem zweiten Platz sahen, sicherte das der Sängerin den Sieg.


Udo Jürgens sprach bei seinem Auftritt auch übers Älterwerden. sein Fazit: "Natürlich stehe ich physisch nicht mehr mitten im Leben, die Ziellinie kommt in Sicht, und das ist bitter. Aber im Kopf bin ich immer noch mittendrin." Wenn er sich Sorgen mache, "dann wegen meinem Sohn, der jetzt schon über 50 ist". Das Publikum ehrte Udo Jürgens mit stehenden Ovationen.


Die gab es auch für Howard Carpendale. Der für sein Lebenswerk ausgezeichnete Künstler gewann in einer langen und emotionalen Dankesrede weitere Sympathien. Er verriet, dass seine Karriere 1966 anfing, als er auf dem Weg zum Skifahren in Köln Station machte und Paul Kuhn kennenlernte. Der produzierte mit ihm seinen ersten Hit, "Lebenslänglich".


"Und dann saß ich wieder in Südafrika und stellte fest, dass ich zwischen Beatles und Rolling Stones in Deutschland auf Platz zwei der Charts stand. Da stimmte doch etwas nicht." Carpendale machte klar, dass es nicht um Schlager oder sonstige Kategorisierungen gehe, sondern darum, ob ein Künstler mit ganzer Leidenschaft dabei sei. Daher habe er nie verstanden, wie man Udo Jürgens als Schlagersänger bezeichnen könne: "Udo Jürgens ist ein ganz großer Entertainer." Man müsse den Künstlern in die Augen sehen, sagte Carpendale. Dabei erkenne man sofort, ob sie mit Leidenschaft bei der Sache sind oder nur aus Kalkül das tun, was sie tun. Bei Beatrice Egli sei es eindeutig: "Das nennt man authentisch."


Zudem gestand Carpendale, dass ihn die Horrormeldungen aus aller Welt bedrücken - er frage sich, ob wir unseren Kindern tatsächlich eine bessere Welt hinterlassen werden. Passend dazu spielte er mit Band und unplugged zunächst ein nachdenkliches Lied, bevor er seinen Gassenhauer "Hello Again" anstimmte. Der hätte eigentlich "Alone Again" heißen sollen, verriet Carpendale. Seine Frau aber habe den Titel falsch verstanden, und so sei es zum Glück bei "Hello Again" geblieben.


Auch Chris de Burgh (Sonderpreis der Chefredaktionen), der seit 40 Jahren auf der Bühne steht, plauderte in einer längeren Dankesrede aus seinem Leben. Moderatorin Silvia Schneider hatte sich als "Lady In Red" gekleidet, und das Stück sang Chris de Burgh dazu passend auch, zusammen mit einem Song aus seinem neuen Album und Roy Orbisons Klassiker "Pretty Woman", bei dem der ganze Saal mitsang.


Die Stimmung war also prächtig im Theater Kehrwieder in der Hamburger Hafencity; die Gala war gelungen, die ganze große Schlagerfamilie fast vollzählig angereist. Man fragte sich nur, wie die Veranstalter das im nächsten Jahr noch toppen wollen. Vielleicht sollte sich Helene Fischer schon mal einen Termin im Kalender freihalten.

 
 
Quelle: MusikWoche - 17.09.2014

 

Back