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Paul Kuhn im Alter von 85 Jahren gestorben |
Posted by admin (admin) on 24.10.2013 at 11:01 |
Paul Kuhn im Alter von 85 Jahren gestorben
Paul Kuhn (Mitte) mit James Last (links) und Götz Alsmann bei der Premiere des Echo Jazz (Foto: BVMI/Markus Nass)
Bad Wildungen - Paul Kuhn ist am gestrigen Sonntag, 22. September, im Alter von 85 Jahren verstorben. Der Pianist war als Big-Band-Leader aus Fernsehshows, als Sänger mit Hits wie "Es gibt kein Bier auf Hawaii" und als Jazz-Musiker bekannt.
Paul Kuhn trat bereits 1936 im Alter von acht Jahren bei der Berliner Funkausstellung als Akkordeonspieler auf, mit zehn bekam er erstmals Klavierstunden. Am Wiesbadener Konservatorium studierte er schließlich und sollte Konzertpianist werden, doch seine Liebe galt der Unterhaltungsmusik und dem Jazz. So erzählte Paul Kuhn 2011 dem "KulturSpiegel": "Aber mein Herz gehörte der Unterhaltungsmusik, und in meinem Kopf spukte der Jazz herum, den wir im Nationalsozialismus nicht hören durften."
Nach dem Krieg durfte sich Paul Kuhn schließlich dem Jazz widmen und trat mit einer Jazz-Band in US-Clubs auf. Auch beim US-Soldatensender AFN wurde Kuhn angestellt, zeitweise gar als einziger deutscher Musiker.
Anfang der 50er Jahre avancierte Paul Kuhn zu einem der meistgefragten Unterhaltungsmusiker, hatte Erfolg mit Liedern wie "Es gibt kein Bier auf Hawaii" und "Der Mann am Klavier" und feierte Erfolge als Bandleader großer Orchester für den Rundfunk. Daneben wurde er der breiten Öffentlichkeit auch durch seine TV-Shows "Pauls Party" und "Hallo Paulchen" bekannt, wo er mit Stars wie Peter Alexander und Harald Juhnke auftrat.
Nachdem ihm 1980 aufgrund großer Kosten für seine Big Band sowohl der Vertrag mit dem Sender Freies Berlin als auch der mit seiner Platternfirma gekündigt wurde, zog Paul Kuhn von Berlin nach Köln und gründete die Paul Kuhn Big Band. In den 90er Jahren hat sich der Musiker erneut dem Jazz zugewandt und ging mit dem Paul Kuhn Trio auf Tour. Ab 2000 war Paul Kuhn zudem mit Max Greger und Hugo Strasser als "Swing-Legenden" unterwegs.
Im Laufe seiner Karriere nahm Paul Kuhn viele Preise entgegen, zuletzt u.a. 2010 den Echo Jazz für sein Lebenswerk, 2008 den German Jazz Award, 2003 "Klavierspieler des Jahres" vom Fachverband Deutsche Klavierindustrie und 2002 die German Jazz Trophy. Erst im März dieses Jahres stieg Paul Kuhn erneut in die Album-Charts ein: "The L.A. Session" (in-akustik) erreichte Rang 69.
Paul Kuhn ist am gestrigen 22. September während eines Kuraufenthaltes in Bad Wildungen friedlich im Beisein seiner Ehefrau entschlafen. Er wurde 85 Jahre alt.
Autor: Martina Gabric
Quelle: Musikmarkt - 23.09.2013
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